Hoben die Gläser auf der Baustelle: die zukünftigen Bewohner des Mehrgenerationenhauses mit ihrem Architekten Dirk Neugebauer - er hält auf unserem Bild eine Erinnerungstafel an die Grundsteinlegung in der Hand - sowie Bürgermeisterin Anne Heck-Guthe (4.v.re.). Foto: Urbaniak
Seit 2007 suchte er nach einem solchen Wohnprojekt: „Ich habe das Bild meiner Mutter vor Augen, die, nachdem mein Vater starb, immer darauf wartete, dass die Kinder vorbeikommen. Das wollte ich nicht.“ Was er und die anderen 27 Vereinsmitglieder wollen: Sich eigenverantwortlich um ihre Zukunft kümmern. Mit Vorteilen für alle Seiten: Wenn einer krank ist, schaut der Nachbar mal rein – aber auch, wenn Kinder gehütet werden müssen.
Irene Lerchenmüller ist das neueste Mitglied im Verein; sie hat eine 83-m2-Wohnung gekauft, 100 m2 sind es, wenn man den Balkon dazurechnet. „Ich fand die Idee schon immer spannend“, sagt die 64-jährige Noch-Hertenerin. Dann starb vor zwei Jahren ihr Mann, und die Wohnung, in der sie gemeinsam alt werden wollten, war nicht mehr passend. Irene Lerchenmüller wollte einen Neuanfang und schaute sich in Waltrop um. Was sie sah, war: ein lebendiger Markt. „Und vier Metzgereien in der Innenstadt einer Stadt mit knapp 30 000 Einwohnern!“ Massig Möglichkeiten, sich aufs Rad zu schwingen. Wasser, das die Stadt umgibt. Kurzum: ein neuer Wohnort, zu dem sie sehr gut Ja sagen konnte.
Architekt Dirk Neugebauer bringt Irene Lerchenmüller, Jürgen Schulte-Heinrich und alle anderen mit ihren Wünschen unter einen Hut. Schon in vorherigen Bauprojekten habe er festgestellt, dass etwa ein Treppenhaus nicht mehr nur Treppenhaus sei, sondern zunehmend Ort der Begegnung. „Der Trend geht dahin“, sagt Neugebauer. Im Mehrgenerationenhaus am Stutenteich gibt es sogar einen Gemeinschaftsraum. Der und die Wohnungen werden sich bald mit Leben füllen – im Spätherbst 2014 soll Einzug sein.